In einer Reithalle können Sie Ihre Pferde auch bei schlechten Witterungsbedingungen uneingeschränkt reiten und trainieren. Da sie als überdachtes, teils geschlossenes Gebäude andere Licht- und Klimaverhältnisse bietet als eine Außenfläche, sollten Sie für ihre Gestaltung allerdings einige Dinge beachten.
Reithallen sind im Innenraum naturgemäß dunkler als Außenflächen und sollten daher adäquate Lichtverhältnisse bieten. Dadurch können sie vor allem in den Abendstunden oder in der dunklen Jahreszeit problemlos für Reit- und Trainingseinheiten genutzt werden. Wichtig dabei ist eine möglichst helle, gleichmäßige und flimmerfreie Beleuchtung, um einer Ermüdung von Pferd und Reiter vorzubeugen, Konzentration und Leistungsfähigkeit zu verbessern und die Unfallrisiken zu minimieren. Zudem stellt sich das Pferdeauge nur langsam auf unterschiedliche Lichtverhältnisse ein, weshalb die Tiere bei abruptem Wechsel von Hell und Dunkel mitunter scheuen und stolpern. Ausgewogene Lichtverhältnisse helfen den Pferden, sich besser auf starke Lichtunterschiede einzustellen.
Eine weitere Besonderheit von Reithallen ist, dass je nach Beschaffenheit des Bodens und Intensität der Nutzung große Mengen Staub aufgewirbelt werden können. Vor allem im Winter, wenn die Reithalle häufiger genutzt wird, ist die Staubbelastung für Pferd und Reiter hoch. Gerade auf älteren oder ausschließlich aus Sand bestehenden Tretschichten werden dabei schnell Bodenteile gelöst. Die aufgewirbelten Staubpartikel setzen sich in der Lunge fest und können Atemwegserkrankungen fördern. Durch die Tritte der Pferde werden zudem Keime, Pilzsporen oder Pollen in die Luft geschleudert.
Mit einer Beregnungsanlage kann der Boden dagegen gleichmäßig bewässert und die Staubbelastung verringert werden. Dabei können sowohl ganze Reithallen als auch bei teiloffenen Gebäuden nur bestimmte, stark beanspruchte Flächen wie der Torbereich oder der Hufschlag beregnet werden.
Reithallen benötigen eine Bodenbefestigung, die der Bewegung der Pferde, den Drucklasten beim Springen oder dem Sliden beim Westerntraining standhalten kann. Er sollte deshalb ausreichend stabil, rutschfest und gleichzeitig druckfest und elastisch sein. Zudem ist, wie oben erwähnt, die Beschaffenheit der Tretschicht entscheidend, wie stark die Staubbelastung in einer Reithalle ist.
Um die Anforderungen einer Reithalle zu erfüllen, wird der Boden einer Reithalle generell mit einer 2- oder 3-Schichtbauweise befestigt. Dadurch wird die Drucklast der Pferde optimal abgefedert. Eine Bodenbefestigung mit 3 Ebenen besteht aus einer stabilen Tragschicht im unteren Bereich, einer darüber liegenden, flexiblen Trennschicht und einer abschließenden Tretschicht. In Reithallen wird häufig auf eine Tragschicht verzichtet und der Boden als Verlegebett für die Trenn- und Tretschicht vorbereitet. Er sollte dabei oberflächlich abgetragen werden, mit einem leichten Gefälle versehen und mit einer Splittschicht ausgeglichen werden.
Als Trennschicht können auf dieser Grundlage Paddockplatten wie TERRA GRID E 35 verlegt werden. Mit ihren Gitterstruktur und den integrierten Dehnfugen bilden sie eine stabile und flexible Bodenschicht, die aufkommenden Druck effektiv ausgleicht und den Boden dennoch elastisch hält.
Über die Trennschicht wird eine abschließende Tretschicht aus Reitsanden und gegebenenfalls Zuschlagstoffen aufgetragen. Sie sollte aufgrund der höheren Staubbelastung qualitativ hochwertig sein und Wasser gut speichern. Idealerweise ist sie zudem auf einer tieferen Ebene als das Hallentor, um bei Pflege der Reithalle nicht zu viel Tretschicht einzubüßen.