Um Ihren Pferden eine artgerechte Haltung zu bieten, entscheiden sich immer mehr Pferdebesitzer für eine Offenstall-Anlage. Mit einem gut durchdachten Konzept, das auf die unterschiedlichen Charaktere der Tiere eingeht, sind sie für nahezu jedes Pferd geeignet und unterstützen das natürliche Bedürfnis nach Gruppe, Sozialleben und Auslauf.
Als Herdentiere suchen Pferde instinktiv das Zusammenleben mit ihren Artgenossen. Im Gegensatz zur Boxenhaltung können sie diesem Verhalten in einem gut konzipierten Offenstall ausgiebig nachgehen. Es bildet sich ein fester Herdenverband, in dem Rangordnungen festgelegt werden und Sympathien und Antipathien zwischen einzelnen Tieren entstehen. Das Sozialleben der Pferde wird dadurch adäquat unterstützt und man kann viele typische Verhaltensweisen wie gemeinsames Spielen, gegenseitiges Kraulen, Drohgebärden oder Steigen beobachten. Ist der Offenstall richtig gestaltet, haben die Tiere außerdem ein ganztägiges Futterangebot und genügend Ruhe- und Rückzugsflächen.
Ein weiterer Vorteil der Offenstallhaltung ist die Möglichkeit, den Tieren jederzeit genügend Auslauf an der frischen Luft zu bieten. Die Pferde können ihren Bewegungsdrang als Lauf- und Steppentiere ausleben und werden unter natürlichen Klimabedingungen gehalten. Denn im Gegensatz zu Boxenställen, in denen schnell zu warme, zu feuchte oder zugige Luftverhältnisse entstehen, leben die Tiere im Offenstall unter natürlichen Witterungsverhältnissen und werden robuster. Durch ihr dickes und widerstandsfähiges Fell sind sie bestens gerüstet, um kaltes und feuchtes Wetter ohne Probleme zu überstehen. Für den Fall eines Dauerregens sollte den Pferden dennoch eine trockene Unterstellmöglichkeit zur Verfügung stehen, da anhaltende Nässe für die Gesundheit der Tiere durchaus problematisch werden kann.
Grundsätzlich bieten Offenställe somit wichtige Vorteile, die eine naturnahe Pferdehaltung unterstützen und Krankheiten und Verhaltensstörungen vorbeugen. Bedenken sollte man allerdings, dass der Pflegeaufwand durchaus höher ist als bei einer Boxenhaltung und die Tiere sich mitunter auch schwerer einfangen lassen. Ist der Offenstall zudem nicht gut durchdacht, kann für die Tiere schnell sozialer Stress entstehen oder die Witterungsbedingungen zu Krankheiten führen. Ein gutes Konzept ist bei der Vorbereitung und Umsetzung eines Offenstalls deshalb essenziell.
Voraussetzung für die Anlage eines Offenstalls ist eine genügend große Fläche. Für jedes Pferd sollte man im Schnitt circa 10 qm als Ruhe- und Liegefläche einplanen sowie etwa 50-100 qm wetterfesten Paddock und circa 0,5 ha Weidegebiet. Die Fläche zum Weiden muss dabei nicht unbedingt zum Offenstall gehören sondern kann auch abgekoppelt sein. Zur Sicherung des eigentlichen Offenstall-Geländes sollten robuste, ausbruchsichere Zäune befestigt werden.
Weiterhin müssen genügend Futter- und Tränkstellen vorhanden sein, die so organisiert sind, dass auch rangniedrigere Tiere ungehindert darauf zugreifen können. Die Auslauf- und Ruheflächen sollten klar voneinander getrennt sein, zum Beispiel durch unterschiedliche Beläge wie Stroh-Einstreu im Ruhebereich und Sandboden für die Auslauf-Paddocks. Letztere sollten grundsätzlich trocken und adäquat befestigt sein, um dauerhafte, verkeimte Matschflächen und damit Krankheiten wie Strahlfäule oder Mauke zu verhindern.
Mit Paddockplatten wie TERRA GRID E 35, die durch ihre gute Drainagewirkung den Boden zuverlässig trocken und gleichzeitig elastisch halten, können die Paddocks zuverlässig befestigt werden. Auch Wetterunterstände sowie Tränk- und Futterplätze, die den Pferden auf dem Offenstallgelände zur Verfügung stehen sollten, bleiben durch Paddockmatten dauerhaft trocken. Im Innenbereich sollten Sie zudem mit beispielsweise Gummimatten und einer angepassten Einstreu auf eine adäquate Bodenbefestigung für den Offenstall achten, um den Tieren einen hohen Liegekomfort zu bieten. In unserem nächsten Blogartikel werden wir noch detaillierter auf die optimale Flächenbefestigung im Offenstall eingehen.
Besonders wichtig für das soziale Verhalten bei einer Gruppen-Auslaufhaltung ist ein gutes Konzept für die Herdendynamik und die verschiedenen Charaktere einzelner Tiere. So sollten wie erwähnt Ruhe- und Herdenplätze klar voneinander getrennt sein und genügend Futterplätze auch für rangniedrigere Tiere zur Verfügung stehen. Außerdem sollten abgetrennte Eingewöhnungsbereiche zur vorhanden sein, um neue Pferde langsam und stressfrei in die bestehende Herde einzugliedern.
Insgesamt sollte nur eine intakte Herde in einem Offenstall gehalten werden und die Fluktuation möglichst niedrig gehalten werden, damit ein stabiles Sozialgefüge entstehen kann. Sozial unverträgliche Tiere sollte nicht in die Gruppenhaltung gebracht werden ebenso wie Pferde, die nur schwer von anderen akzeptiert werden. So können Sie das Stresslevel für die gesamte Herde niedrig halten und für ein zufriedenes Miteinander in einem naturnahen Stallgelände sorgen.