Pferde-Husten im Winter: So schützen Sie die Atemwege Ihres Pferdes

Mit Beginn der Wintermonate und längeren Stallzeiten haben viele Pferde vermehrt mit Husten- und Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Ursachen sind oft schlechte Belüftung, permanente Staubbelastung, schimmeliges Heu oder zu enge Boxen. Doch mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie die Lungen Ihrer Pferde deutlich entlasten und Atemwegserkrankungen vorbeugen.

Konsequente Stall-Hygiene

Eine gute Stallhygiene ist das A und O, um die Atemwege der Pferde gesund zu halten:

• Hygienisches Futtermittel und Einstreu: Verwenden Sie staubfreie Einstreu und achten Sie darauf, dass das Heu einwandfrei ist. Befeuchten Sie das Heu vor dem Füttern, ohne es zu nass werden zu lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
• Staubvermeidung: Reduzieren Sie die Staubbelastung beim Fegen, indem Sie den Stall regelmäßig lüften und staubarme Arbeitsmethoden anwenden.
• Ammoniakbelastung minimieren: Während des Ausmistens sollten die Pferde ins Freie gebracht werden, um die Belastung durch Stallgase wie Ammoniak zu reduzieren.

 

Frische Luft und Bewegung

Regelmäßiger Auslauf an der frischen Luft ist im Winter essenziell:

• Abhusten fördern: Durch Bewegung an der frischen Luft können Pferde Schleim abhusten und die Atemwege effektiv reinigen.
• Immunabwehr stärken: Frische Luft versorgt die Muskeln und Sehnen mit Sauerstoff, hält das Pferd fit und stärkt das Immunsystem.

 

Matsch- und frostfreie Böden

Pferde fühlen sich auch im Winter im Freien wohl, sofern die Bedingungen stimmen. Besonders die Offenstallhaltung bietet viele Vorteile:

• Wind- und Wetterschutz: Sorgen Sie für einen Verständnis, der von drei Seiten geschlossen ist. Ergänzend bieten Lamellenvorhänge oder Windschutznetze zusätzlichen Schutz vor Zugluft.
• Frostfreie Tränken: Stellen Sie sicher, dass die Tiere auch im Winter ausreichend Zugang zu Trinkwasser haben.
• Matschfreie Böden: Ein Drei-Schichten-Aufbau aus Tragschicht, Trennschicht und Tretschicht schafft langfristig ideale Bedingungen. Paddockplatten bieten sich als Trennschicht an, da sie Feuchtigkeit zuverlässig ableiten und auch bei Frost rutschfest bleiben.

Unterstützende Nahrungsergänzung

Wenn optimale Haltungsbedingungen nicht vollständig gewährleistet werden können, sind schleimlösende Kräuter eine sinnvolle Ergänzung:

• Empfohlene Kräuter: Fenchel, Anis, Spitzwegerich, Thymian und Süßholz wirken schleimlösend und unterstützen die Atemwege. Produkte wie Broncho-Fit (zB erhältlich auf meridian-pferd.de ) haben sich in der Praxis bewährt.
• Vitaminreiches Frischfutter: Karotten und anderes vitaminreiches Gemüse fördern die Gesundheit. Achten Sie auf eine frostfreie Lagerung.

Eine ausgewogene Winterfütterung mit Rau-, Kraft- und Mineralfutter hilft ebenfalls, die Abwehrkräfte der Pferde zu stärken.

 

Wann zum Tierarzt?

Sollte Ihr Pferd trotz aller Maßnahmen erkranken, ist Vorsicht geboten. Bei Husten, der mit Fieber einhergeht, oder anderen Symptomen einer Atemwegserkrankung sollten Sie unbedingt einen Tierarzt konsultieren.

 

Mit diesen Tipps können Sie Ihren Pferden helfen, gesund durch den Winter zu kommen und Atemwegserkrankungen effektiv vorzubeugen. Ein Mix aus frischer Luft, guter Stallhygiene, ausgewogener Ernährung und einer sicheren Bodenbefestigung macht den Unterschied für die Gesundheit Ihrer Tiere.