Weidegang gehört zur artgerechten Pferdehaltung. Hier können sich die Tiere ungezwungen bewegen und beim Grasen ihrer natürlichen Form der Nahrungsaufnahme nachgehen. Wenn Sie eine Weide für Ihre Tiere planen, müssen Sie sich mit dem Thema Sicherung von Pferdeweiden beschäftigen. Zu den wichtigsten Aspekten der Weidesicherung gehören, dass die Tiere nicht ohne Weiteres ausbrechen können und dass Unbefugte die Koppel möglichst nicht betreten.
Die wichtigsten Materialien für Weidezäune
Holz, Kunststoff, Gummigurtbänder und gelegentlich Metall sind die Materialien, die bevorzugt als Weidezaun zum Einsatz kommen. Bei entsprechender Pflege haben Zäune aus Massivholz eine lange Lebensdauer. Ebenso stabil und dazu noch pflegeleichter sind Weidezäune aus massivem Kunststoff. Bei beiden Materialien müssen Sie allerdings mit relativ hohen Anschaffungskosten rechnen. Eine preiswertere Variante ist eine Umzäunung aus breiten Gummigurten und Holzpfosten. Am stabilsten sind Metallzäune. Aufgrund der nicht unerheblichen Kosten sind sie jedoch meist nur an Paddocks oder kleineren Ausläufen zu sehen.
Wie sieht eine sichere Zaunkonstruktion aus?
Weidezäune sollten stabil, gut sichtbar und möglichst ausbruchsicher sein. Bei Koppeln an viel befahrenen Straßen sind die Anforderungen besonders hoch, da ausbrechende Pferde ein Risiko für den Verkehr darstellen. Für den Abstand der Pfosten und die Höhe der Querverbindungen gibt es Richtlinien vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Sie hängen vom Zaunmaterial, der Größe der Tiere und der Nutzungsintensität der Weide ab. Alle Pfosten müssen sicher verankert sein. Bei Gummigurtzäunen sollten aufgrund der hohen Zugbelastung die Eckpfosten einbetoniert werden. Glatt- und Stacheldraht sind in der Pferdehaltung verboten, da sich Pferde als Fluchttiere daran erheblich verletzen können.
Breitband-Elektrozäune mit Kunststoffpfosten sind eine der verbreitetsten Zaunformen. Im Vergleich mit anderen Materialien ist ein Elektrozaun preisgünstiger. Seine Qualität hängt von der Widerstandsfähigkeit des Kunststoffgarns sowie der Anzahl der eingearbeiteten Drähte ab. Diese Zäune lassen sich vergleichsweise rasch auf- oder abbauen und in der Höhe variieren. Sie sind jedoch weniger witterungsbeständig und stabil. Elektrische Cord-Zäune sind aufgrund ihrer geringen Sichtbarkeit eher als Zusatzsicherung und weniger als Hauptzaun geeignet. Das Elektrozaungerät und die Stromversorgung müssen so installiert sein, dass sie selbst bei ungünstiger Witterung einwandfrei funktionieren.
Weidetore müssen ebenso widerstandsfähig sein wie der umgebende Zaun. Ein schwenkbares Tor mit einer stabilen Verriegelung ist eine gute Wahl. Der Riegel sollte sich bequem einhändig bedienen lassen und außerhalb der Reichweite der Pferde angebracht sein. Bei Elektrobandzäunen verhindert ein Untergrundkabel die Stromunterbrechung bei offenem Tor. Es lohnt sich, in diesem Bereich auch auf einen sicheren Untergrund zu achten. Der Boden im Bereich der Weidezugänge ist oft tief, rutschig und matschig. Hier hat sich der Einsatz von Paddockplatten bewährt. Sie haben ausgezeichnete Drainageeigenschaften und reduzieren die Pfützenbildung erheblich. Außerdem stabilisieren Paddockplatten den Untergrund flexibel und zuverlässig.
Die tägliche Kontrolle Ihrer Pferdeweide ist ebenso wichtig wie die Stabilität und gute Konstruktion des Weidezauns. Nur dann können Sie sicher sein, dass Ihre Pferde gesund sind und sich die Koppel in gutem Zustand befindet. Schäden an Umzäunung, Toren und elektrischer Sicherungsanlage sollten umgehend behoben werden. Bei Elektrozäunen ist es wichtig, das Gras im Zaunbereich kurz zu halten. Denn bei Regen beeinträchtigt der Kontakt mit nassem Gras die Funktionsfähigkeit des Elektrozauns.