Die Fertigstellung eines neuen Reitplatzes bedeutet selten das Ende der Kosten und des Arbeitsaufwandes. Je nach gewähltem Bodensystem und der Pflegeroutine können schnell Folgekosten entstehen, die die Baukosten sogar übersteigen. Wir geben Ihnen in unserem ersten Teil zum Thema wichtige Tipps, wie Sie mit dem richtigen Abäppeln und Abschleppen die Folgekosten für Ihren Reitboden senken können.
Abäppeln gehört für die meisten Besitzer einer Reitanlage zur grundlegenden Pflegeroutine – und das aus gutem Grund. In der Reithalle und auf dem Reitplatz kommen gerade in stärker genutzten Perioden schnell größere Mengen Pferdemist zusammen. Werden die Pferdeäppel zusammen mit weiteren Verunreinigungen wie Laub breit getreten, vermischen sie sich mit der Tretschicht, zersetzen sich und erhöhen den Humusanteil. Dadurch wird die Tretschicht verdichtet, verliert an Elastizität und wird mit der Zeit auch immer schneller matschig, da das Regenwasser nicht mehr adäquat absickern kann.
Wurde beim Reitboden zudem auf eine Trennschicht mit Paddockplatten verzichtet, vermischen sich die Verunreinigungen im Reitsand auch mit dem Mutterboden und das gesamte Bodensystem wird auf Dauer noch stärker geschädigt.
Ebenfalls problematisch ist, dass über Pferdeäppel leicht Pferdeparasiten aufgenommen werden können und trockener, klein geriebener Pferdekot aufgewirbelt und von Pferd und Reiter eingeatmet werden kann.
Das Abäppeln und Entfernen anderer Verunreinigungen ist somit essentiell. Idealerweise sammeln Sie den Pferdemist sofort auf oder aber spätestens am Ende der Reitstunde. Achten Sie bei Ihren Bewegungseinheiten zudem darauf, nicht durch die Pferdeäppel zu reiten.
Mit dem regelmäßigen Abziehen Ihres Reitplatzes oder Reithallenbodens können Sie eine lasergestützte Begradigung deutlich hinauszögern und somit die Folgekosten Ihres Reitbodens reduzieren. Wichtig dabei ist die richtige Schlepproutine und das für Ihre Tretschicht passende Gerät.
Bei einer Tretschicht aus Reitsand mit Zuschlagstoffen wie Vlieshäckseln oder Siebgut ist ein Reitplatzplaner mit Gitterwalze die richtige Wahl. Dadurch werden die Zuschlagstoffe im Sand gut durchmischt. Achten Sie darauf, dass die Geräte am Bahnplaner nur circa 3-5 cm tief in den Boden greifen, damit nicht die gesamte Tretschicht aufgewühlt wird.
Besteht die Tretschicht nur aus Reitsand, sollte sie regelmäßig glatt gezogen werden, um die oberflächliche Entwässerung des Bodens zu gewährleisten. Der Sand selbst nimmt bereits viel Feuchtigkeit auf, die unter anderem auch für die Verdichtung des Bodens benötigt wird. Dennoch muss überschüssiges Wasser ablaufen können und dafür ist ein ebener Boden Voraussetzung. Ein Bahnplaner sollte den Boden daher nur glätten und nicht aufreißen. Ein Reitplatzplaner nur mit Schild ist hier das richtige Gerät. Achten Sie darauf, dass die Kufen Ihres Bahnplaners gut aufliegen – so erreichen Sie die optimale Glättung.
Ist der passende Planer einsatzbereit, kommt es nun auf das richtige Abziehen Ihres Reitplatz- oder Reithallenbodens an. Idealerweise gehen Sie hier in drei Schritten vor. Ziehen Sie den aufgehäuften Sand rund um den Hufschlag 1 x täglich mit einer Harke oder einem Hufschlagboy wieder in die Bahn. Danach fahren Sie in spurversetzten Kreisen von einem Ende der Reitfläche bis zum anderen. Am Schluss sollten Sie mit Ihrem Bahnplaner noch gerade über die Mittellinie fahren und von dort spurversetzt und ebenfalls in einer geraden Längsachse über den Rest der Bahn.