Viele Ställe wirken augenscheinlich sicher. Doch der Teufel steckt im Detail – hervorstehende Nägel, herumliegende Werkzeuge oder nasse, rutschige Böden. Da Pferde bei Gefahr panikartig wegrennen, verletzen sie sich schnell an Hindernissen im Stall. Umso wichtiger ist es, die Sicherheit des Pferdestalls regelmäßig zu prüfen.
Nägel und Schrauben gibt es unzählige in einem Pferdestall, wichtig ist es, dass sie auf hervorstehende Teile achten. Sie haben sich meist im Laufe der Zeit gelöst und können bei Pferden erhebliche Schnitt- und Stichwunden verursachen. Entfernen sie hervorstehende Nägel und Schrauben oder ziehen und schlagen Sie diese wieder fest.
Auch lose oder morsche Holzlatten stellen ein Verletzungsrisiko dar. Pferde können sich schnell Schürf- und Schnittwunden holen, wenn sie zu nah an die Stellen geraten. Reparieren sie die Bretter oder tauschen Sie sie diese aus. Als schnelle Übergangslösung ist auch eine Abdeckung beziehungsweise Verkleidung mit Gummimatten möglich.
Die Riegel in Ihrem Stall sollten Sie ebenfalls regelmäßig prüfen. Reparieren oder tauschen Sie beschädigte Riegel aus. Da es allerdings auch Pferde gibt, die Riegel öffnen und nachts aus der Box kommen können. Stellen Sie sicher, dass die Futterkammern abgeschlossen sind. Sonst drohen im schlimmsten Fall Vergiftungen, wenn Ihre Tiere zu viel Kraft- oder Mineralfutter zu sich nehmen.
In einem Pferdestall wird ausgemistet, gereinigt und repariert. Achten Sie darauf, dass Werkzeuge und Arbeitsutensilien wie Mistgabeln und Schaufeln danach nicht wahllos auf dem Boden liegen bleiben. Gerade spitze und kantige Gerätschaften sind mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden und sollten vor Pferden geschützt oder zumindest in einer unbedenklichen Art aufgehängt werden.
Neben einer stolper- und verletzungsfreien Bewegung sollten Pferde im Stall auch immer einen optimalen Bodenhalt haben. Gerade in Bereichen wir den Ruheflächen ist das sichere Hinlegen und Aufstehen wichtig. Bewährt haben sich hier rutschfeste, wärmeisolierende Gummigranulatmatten oder Paddockmatten. Sie können direkt auf dem betonierten Untergrund oder bei unbefestigten Böden auf einer wasserdurchlässigen Schottertragschicht als unterster Ebene verlegt werden. Darüber folgt eine saugfähige Einstreu, die bei Gummimatten und Paddockplatten aber meist reduziert werden kann.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Tiere im Stall nirgendwo Zugang zu Elektrokabeln haben. Pferde neigen leider dazu, gern an diesen zu knabbern. Bei vorübergehenden Arbeiten auf dem Hof sollten Kabel und Kabeltrommeln nicht achtlos auf dem Hof herumliegen gelassen werden. Bringen Sie die Kabeltrommeln besser etwas erhöht und mit einer festen Kabellage an der Wand an, fern von Pferdemäulern.
Die trennenden Gitterstäbe zwischen Pferdeboxen bieten ebenfalls Potenzial für Verletzungen. Sind die Abstände zwischen den Stäben zu schmal, können sich Ihre Tiere schnell mit dem Kopf oder dem Huf verkeilen, wenn sie sich erschrecken. Achten Sie deshalb darauf, dass entweder Kopf und Hufe nicht durch die Gitterstäbe passen oder dass die Abstände so groß gewählt sind, dass Ihre Tiere nicht hängen bleiben können.
Wichtig ist außerdem, dass Ihre Stallgasse keine Engstellen hat. Diese können sonst zur Unfallgefahr werden, wenn sich Pferde beim Führen begegnen und ausschlagen.