Mit den letzten schönen Tagen im Jahr ist der Herbst die ideale Zeit um Pferde vor der Wintersaison noch einmal ausgiebig auszureiten. Wanderreit-Touren bieten dabei eine wunderbare Möglichkeit, die Natur gemeinsam zu erleben und sich und das Pferd besser kennen zu lernen.
Die Touren sind meist mehrtägig und bieten Übernachtungsmöglichkeiten beim Bauern, auf Pferdehöfen, in Zelten, Jugendherbergen oder auch unter freiem Himmel. Mittlerweile gibt es ein enges Netzwerk an Wanderreitstationen, über das man sich auf vfdnet.deeinen ausgezeichneten Überblick für Deutschland, Österreich und der Schweiz verschaffen kann. Ebenfalls informativ ist die Seite wanderpfer.de. Sie bietet eine interaktive Karte, auf der sich die Entfernungen zwischen den Reitstationen in ganz Bayern und Baden Württemberg messen lassen. Wen es in die Ferne treibt, kann auf reiten-weltweit.de passende Angebote recherchieren.
Wanderreitstationen sollten nicht nur für die Reiter eine ansprechende Unterkunft, sondern auch dem Pferd neben Futter und Wasser einen trockenen Platz im Paddock bzw. im mit Paddockplatten befestigten Unterstand bieten.
Damit das Wanderreiten für Tier und Mensch zu einem unbeschwertem und schönen Erlebnis wird, sollte einige Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehört ein Konditionstraining des Pferdes, die Gewöhnung an Hektik und Lärm des Straßenverkehrs, die Schulung des Pferdes zum Überwinden natürlicher Hindernisse wie Abhänge, Kletterstellen, Fels und Geröll, Engstellen und Gewässer sowie eine fundierte Karten- und Kompasskunde und eine gute Erste Hilfe-Vorbereitung (auch für das Pferd).
Mehrstündige bzw. mehrtägige Ritte verlangen vom Reiter außerdem eine besonders gute körperliche Fitness und dementsprechend ein darauf fokussiertes Training im Vorfeld. Bei Reit-Touren ab einer gewissen Länge wird spezielle Ausrüstung wie Sattel, Sattel- und Packtaschen, Zelt, Wetterschutz, Kochgeräte, Notbeschlagszeug usw. benötigt. Sehr ratsam ist auch das Anlernen bzw. Verfestigen von Kenntnissen der Lederreparatur, Pflanzen- und Futterkunde, der Medizin und Tiermedizin, dem Hufbeschlag sowie von regionaler Sprache und Kultur, Zollbestimmungen, Versicherung etc. Für Übernachtungen ist eine Voranmeldung immer empfehlenswert, aber auch hier kann man auf gut Glück losreiten und noch fündig werden.