Um dem Bedürfnis nach ausgiebiger Bewegung nachzukommen, sollten Ihre Pferde auf Paddocks und Weiden ausreichend Platz haben. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei der Flächenplanung achten sollten.
Fläche auf dem Paddock
Im Herbst und Winter werden die Weiden weniger oder gar nicht mehr genutzt, weshalb den Tieren im Idealfall ein Paddock zur Verfügung stehen sollte. Dieser sollte wetterfest, matschfrei und trittfest sein, damit die Tiere weder zu lange im Matsch stehen müssen und krank werden noch ins Rutschen geraten und sich verletzen, weil der Boden keinen Halt bietet.
Um diese Bodenbedingungen zu erreichen, ist ein 3-Schichten-Aufbau mit Paddockplatten als Trennschicht die zuverlässigste und langlebigste Variante. Er bietet die bestmögliche Wasserdrainage, bleibt stabil und gleichzeitig flexibel und verhindert die Verdichtung des Bodens. Auch eine Verlegung von Paddockmatten ohne Unterbau ist möglich, wenn eine schnelle und dennoch effektive Bodenbefestigung nötig wird.
Als Auslauffläche sollten auf Einzelpaddocks mindestens 12-24 m² eingeplant werden, für einen Gruppen-Paddock für 2 Pferde mindestens 40 m². Ein Paddock für kleinere Pferdegruppen (3-5 Tiere) sollte mindestens 300 m² groß sein, während für größere Gruppen mit über 5 Tieren mindestens 500 m² Fläche vorhanden sein sollte. Mit diesen Maßen bieten Sie Ihren Tieren eine gute Mindestfläche, die genügend Bewegungsfreiheit zulässt, auch Galoppsprünge erlaubt und gern überschritten werden darf. Als Steppentiere suchen Pferde nach Bewegung und Auslauf und freuen sich über jeden Quadratmeter mehr.
Platzbedarf auf der Weide
Wieviel Platz Pferde auf der Weide brauchen, ist neben der Größe der Pferde auch abhängig von der Produktivität und Regeneration der Weide, der Jahreszeit und der Witterung. Für eine Sommerweide sollte man mit circa einem Viertel Hektar pro Pferd rechnen, für 3-4 Pferde also einen Hektar.
Mehr Pferde pro Hektar-Fläche Weide zu halten, ist generell nicht empfehlenswert, da die Bewegungsfreiheit dadurch in einem ungünstigen Maß eingeschränkt wird. Zudem können mehr Pferde pro Hektar den Boden überlasten. Der Druck durch das Laufverhalten und das Verbeißen des Grases können bei einer zu großen Pferdedichte zu viel werden. Bei einer großen, zur Verfügung stehenden Weidefläche macht es deshalb auch Sinn, die Weide in Bereiche einzugliedern und die Pferde dann abwechselnd darauf grasen zu lassen. So kann sich die Grasnarbe regelmäßig erholen und mit neuen Pflanzen nachwachsen. Ist nur wenig Weidefläche vorhanden, ist es überlegenswert, Pferde jeweils stundenweise auf die Koppel zu lassen.
Bei schlechtem Wetter mit starkem Regen ist es ratsam, die Tiere zunächst auf dem Paddock zu lassen, bis das Wasser vollständig in den Boden gesickert ist. Dadurch wird verhindert, dass sich durch das Auftreten auf dem durchgeweichten Boden Löcher bilden. Zudem werden beim Fressen Gras und Pflanzen nicht samt Wurzelballen herausgezogen, da der Boden die Pflanzen besser hält, wenn er wieder trockener ist.